Thoraxpflaster
Englisch: chest seal
Definition
Ein Thoraxpflaster ist ein fester selbsthaftender Kunststoffverband zur Abdichtung penetrierender Thoraxverletzungen. Es ist in verschiedenen Varianten mit oder ohne Entlüftungskanäle (Ventile) verfügbar.
Hintergrund
Durch das Thoraxpflaster soll das Wundgebiet sauber gehalten und ein Pneumothorax bzw. Spannungspneumothorax verhindert werden, indem Luft von extrathorakal am Eindringen in den Pleuraspalt gehindert wird. Die Entlüftungskanäle dienen dazu, bereits im Pleuraspalt befindliche Flüssigkeit oder Luft nach außen abzuleiten.
Anwendung
Das Thoraxpflaster wird unmittelbar auf die betroffene Wundstelle im Thoraxbereich aufgebracht. Zuvor sollte die Haut sorgfältig gereinigt und getrocknet werden, um eine optimale Haftung zu gewährleisten.
Bei Thoraxverletzungen mit Verdacht auf einen offenen Pneumothorax ist ein schneller und luftdichter Wundverschluss entscheidend, um das Eindringen von Luft in den Pleuraspalt zu verhindern. Das Pflaster muss so positioniert werden, dass das Ventil ungehindert arbeiten kann. Es darf weder durch Kleidung, Körperlage noch äußeren Druck blockiert werden.
Nach dem Aufbringen des Thoraxpflasters ist eine engmaschige Überwachung erforderlich. Insbesondere muss auf Anzeichen eines sich entwickelnden Spannungspneumothorax geachtet werden, um gegebenenfalls umgehend weiterführende notfallmedizinische Maßnahmen einleiten zu können.