Tardieu-Syndrom
nach dem französischen Rechtsmediziner Auguste Ambroise Tardieu (1818-1879)
Synonym: Battered-Child-Syndrom
Englisch: battered child syndrome
Definition
Der medizinhistorische Begriff Tardieu-Syndrom bezeichnet im weitesten Sinne die körperliche, seelische oder sexuelle Misshandlung eines Kindes.
siehe auch: Kindesmisshandlung
Nomenklatur
Eine synonyme Bezeichnung für das Tardieu-Syndrom ist das Battered-Child-Syndrom. Die Bezeichnung Battered-Child-Syndrom sollte jedoch nicht mehr verwendet werden. Stattdessen wird der Begriff nicht-akzidentelle Verletzungen empfohlen.[1]
Hintergrund
Das Tardieu-Syndrom ist nach seinem Erstbeschreiber Ambroise Tardieu benannt, der im Jahre 1860 erstmalig eine umfassende medizinische Untersuchung nicht-akzidenteller Verletzungen bei Kindern durchführte und systematisch erfasste. Seine Abhandlung über den sexuellen Missbrauch von Kindern galt lange Zeit als Standardlehrwerk und stellt heute einen Meilenstein in der Aufklärung und Prävention von Gewalttaten an Kindern und Jugendlichen dar.
Quellen
- ↑ Tröbs et al. Kindesmisshandlung – nicht unfallbedingte Verletzungen bei Kindern, OP-Journal, 2010
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