Stendhal-Syndrom
Definition
Als Stendhal-Syndrom bezeichnet man eine unscharf definierte Ansammlung psychischer und somatoformer Symptome, die in zeitlichem Zusammenhang mit Kultur- oder Kunstbetrachtungen auftreten.
Hintergrund
Namensgebend für das Stendhal-Syndrom ist der französischen Leutnant Marie-Henri Beyle, der als Schriftsteller unter dem Pseudonym "Stendhal" bekannt wurde. Er berichtete in einer 1817 veröffentlichten Notiz von "rauschartigen Zuständen", die er durch das Betrachten von Kunstwerken in der italienischen Stadt Florenz erlebte.
Diese Schilderungen wurde im 20. Jahrhundert von der italienischen Ärztin Graziella Magherini aufgenommen, die verschiedene psychosomatische Kasuistiken, die sie unter Touristen beobachtet hatte, unter dem Begriff "Stendhal-Syndrom" zusammenfasste. Als Erklärung für das Stendhal-Syndrom wird eine Reizüberflutung angenommen, die sich bei entsprechend prädisponierten Personen manifestiert.
Der Begriff ist aus wissenschaftlicher Sicht umstritten. Er stellt keine eigene Krankheitsentität dar, sondern lässt sich wie das verwandte Jerusalem-Syndrom eher der anekdotischen Medizin zuordnen.
Quellen
- Kursbuch Reisemedizin, Jelinek, Thieme
- https://de.wikipedia.org/wiki/Stendhal-Syndrom
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