Sialometrie
Definition
Als Sialometrie bezeichnet man in der HNO-Heilkunde und in der Zahnmedizin die diagnostische Bestimmung der Speichelmenge.
Vorgehen
Bei der Sialometrie wird der Speichel während eines definierten Zeitraums gesammelt. Voraussetzungen sind:
- nüchterner Patient (mind. 1,5 h vorher keine Nahrungsaufnahme)
- ruhige Umgebung
- Sammelgefäß und Stoppuhr
Während der Sammelperiode sitzt der Patient in vornübergebeugter Haltung auf einem Stuhl. Er sammelt den entstehenden Speichel zunächst im Mundboden und lässt ihn dann immer wieder komplett in einen Sammeltrichter ablaufen. Man unterscheidet:
Unstimulierte Speichelproduktion
- Einmaliges Schlucken und Akkumulation von Speichel über 2 Minuten
- Ausspucken des akkumulierten Speichels
- evtl. Ausdehnung auf 5 Minuten
Stimulierte Speichelproduktion
- Patient kaut auf Wachs oder Kaugummis ohne zu schlucken
- Speichel wird über 5 Minuten gesammelt
Am Ende der Sammelperiode lagert man den Speichel, bis sich der Schaum aufgelöst hat, und misst anschließend die Menge. Dabei gelten folgende Referenzbereiche[1]:
Ruhesekretion | Stimulierte Speichelsekretion | |
---|---|---|
Hypersalivation | > 1 ml/min | > 3,5 ml/min |
Normosalivation | 0,25-1 ml/min | 1,0-3,5 ml/min |
Hyposalivation | 0,1-0,25 ml/min | 0,5-1 ml/min |
Xerostomie | < 0,1 ml/min | < 0,5 ml/min |
Quellen
- ↑ Siedek, V; et al.(2008)."Causes and Diagnostic of Chronic Xerostomia". MMW - Fortschritte der Medizin150(5): 30.
Fachgebiete:
Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Zahnmedizin
Du musst angemeldet sein,
um diese Funktion zu nutzen.
um diese Funktion zu nutzen.