Sensorischer Speicher
Synonyme: Ultrakurzzeitgedächtnis, Immediatgedächtnis, Sensorisches Register
Definition
Als sensorischer Speicher wird der Teil des Gehirns bezeichnet, in dem alle durch die Sinnesorgane aufgenommenen Sinneseindrücke durch entsprechende Rezeptoren aufgenommen, kurzzeitig gespeichert und anschließend an die weiterverarbeitenden Hirnregionen geleitet werden.
Gespeicherte Sinneseindrücke
Im sensorischen Speicher werden folgende Arten der Sinneseindrücke gespeichert:
- visuelle Reize (Ikonisches Gedächtnis)
- auditorische Reize (Echoisches Gedächtnis)
- olfaktorische Reize
- taktile Reize
- gustatorische Reize
Reizselektion
Die Dauer der im sensorischen Speicher aufgenommenen Informationen beträgt lediglich wenige Millisekunden. Um das Gehirn nicht einer Reizüberflutung auszusetzen, werden im sensorischen Speicher jene Reize aussortiert, die als kaum relevant erscheinen. Die als relevant bewerteten Sinneseindrücke werden weitergeleitet, um beispielsweise mit einer Interpretation bzw. Emotion versehen zu werden oder einen Reflex auszulösen.
Beispiel
Fährt jemand durch die Straße einer ihm unbekannten Stadt, so nimmt er in dem Moment sehr viele Einzelheiten wahr: Die vor ihm fahrende Fahrzeuge mit vielen Details, einzelne Passanten auf dem Gehsteig, Bauwerke mit Portalen, Figuren und Zinnen usw. An die meisten Einzelheiten kann er sich aber schon nach wenigen Sekunden nicht mehr erinnern, da der sensorische Speicher sie als irrelevant für eine weitere neuropsychologische Weiterverarbeitung eingestuft hat.
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