Selbstbestäuber
Synonym: Selbstbefruchter
Englisch: self-fertile, self-pollination
Definition
Als Selbstbestäuber bzw. Selbstbefruchter bezeichnet man in der Botanik und Landwirtschaft Pflanzen, die sich zur Fortpflanzung selbst befruchten. Typische Vertreter der Selbstbestäuber sind Gerste, Bohne und Erbse. Letztere erlangte v.a. durch Gregor Mendel und seine Postulierungen über die Mendelsche Regeln Bekanntheit.
Die Folgen dieser Autogamie bezeichnet man als Inzucht und stellt sicher, dass immer die selbe genetische Linie weitergegeben wird.
Gregor Mendel
Mendel wählte für seine Untersuchungen Erbsenpflanzen, da sich diese in großen Mengen züchten lassen; außerdem haben sie eine große Nachkommenzahl und eine kurze Vegetationszeit. Er wählte auch deshalb die Gartenerbse, da sie sich selbst befruchtet und ein sogenannter Selbstbefruchter ist. Der Vorteil darin liegt, dass sie reine Sorten bilden, das heißt, sie sind reinerbig hinsichtlich bestimmter Merkmale. Blühlen also reinerbige Erbsen beispielsweise rot, so haben alle Nachkommen rote Blüten. Dementsprechend gilt dies auch für alle weiteren Merkmale, für die Selbstbefruchter reinerbig sind, wie z.B. die Farbe oder Form ihrer Samen.
Gregor Mendel stellt sich aber die Frage, welche Eigenschaften die Nachkommen zeigen, wenn man die Selbstbestäubung verhindert und die reinen Sorten künstlich bestäubt. Um dieser Fragestellung nachgehen zu können, kreuzte er zwei reinerbige Sorten, die sich jeweils in nur einem Merkmal Unterscheiden. Aus seinen Kreuzungsversuchen entstanden die heute bekannten Mendelsche Regeln, die ein Meilenstein in der Genetik darstellen.
Literatur
- "Lindner Biologie, Gesamtband" - Lindner et. al., Schroedel-Verlag, 23. Auflage
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