Schlotterkamm
Definition
Als Schlotterkamm wird ein Zustand bezeichnet, bei dem im unbezahnten Kiefer der normalerweise knöchernde Alveolarkamm komplett oder teilweise durch Granulationsgewebe ersetzt ist.
Ursache
Ein Schlotterkamm entsteht u.a. durch Schubkräfte, die entstehen, wenn im Oberkiefer eine Totalprothese eingegliedert wurde und im Unterkiefer nur ein anteriores Restgebiss bestehen blieb.
Diagnostik
Zur Feststellung eines Schlotterkamms wird der Alveolarknochen des Kiefers vorsichtig mit den Fingern von oral und vestibulär palpiert. Ein Schlotterkamm ist weich und lässt sich verschieben, wohingegen der "normale" Alveolarknochen unter der Schleimhaut starr ist.
Therapie
Die Lehrmeinungen gehen bezüglich der Therapie von Schlotterkämmen auseinander. Da Schlotterkämme für den Prothesenhalt ungünstig sind, können sie vor Anfertigung von Totalprothesen durch einen chirurgischen Eingriff (Schlotterkammexzision) exzidiert werden. Alternativ kann eine Entlastungabformung durchgeführt und der Bereich entsprechend mit einer Prothese versorgt werden.
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