Kontusionsring
Synonyme: Kontusionssaum, Schürfsaum
Definition
Als Kontusionsring bezeichnet man ein rechtsmedizinisches Zeichen bei einer Schussverletzung, das charakteristisch für eine Einschusswunde ist. Es entsteht durch das kegelförmige Zurückspritzen von Gewebspartikeln.
Nomenklatur
In älteren Quellen wird der Kontusionsring auch als Schürfsaum bezeichnet. Neuerdings werden jedoch die Begriffe Kontusionsring bzw. Kontusionssaum bevorzugt.[1]
Hintergrund
Beim Auftreffen des Projektils auf die Haut kommt es aufgrund der örtlichen Drucksteigerung zu einem kegelförmigen Zurückspritzen von Gewebsteilen. Der Kontusionsring ist typischerweise von einer epidermisfreien Zone umgeben. Im frischen Zustand ist der Ring in der Regel feucht und rötlich. Postmortal nimmt der Ring aufgrund von Vertrocknung eine bräunliche Farbe an. Die sekundäre Vertrocknung kann über den eigentlichen Verlust der Epidermis hinausgehen.
Trifft das Projektil senkrecht auf, bildet sich ein 1 bis 2 mm großer Kontusionsring. Trifft es schräg auf die Haut, entsteht eine halbmondförmige Schusswunde, die in Richtung des Schützen verbreitert ist. Wenn der betroffene Einschussbereichs unter Wasser liegt, kommt es nicht zur Ausbildung eines Kontusionsrings.
Quellen
- ↑ Madea, Rechtsmedizin, Springer-Verlag, 3. Auflage, 2015
Literatur
- Madea et al., Basiswissen Rechtsmedizin, 1. Auflage, Deutschland: Springer Berlin Heidelberg, 2007
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