Sakkade
Synonym: Saccade
Englisch: saccade
Definition
Sakkaden sind rasche, ruckartige Augenbewegungen, mit denen die Blickrichtung gezielt auf ein neues Fixationsziel ausgerichtet wird. Sie dienen der schnellen Umschaltung des Sehens von einem Punkt zum nächsten. Während der Sakkade ist die visuelle Wahrnehmung stark eingeschränkt, sodass keine bewusste Bildwahrnehmung erfolgt.
Im erweiterten Sinn bezeichnet der Begriff "Sakkade" jede Form der ruckartigen Muskelbewegung, also beispielsweise auch der Extremitätenmuskulatur.
Vorkommen
Sakkaden treten sowohl willkürlich (z.B. beim Lesen) als auch reflexartig (z.B. bei plötzlichen Reizen) auf.
Beispiel
Klinik
Zur klinischen Überprüfung von Sakkaden hält der Untersucher zwei Objekte oder seine beiden Hände in ca. 30–40 cm Abstand auf gleicher Höhe etwa 1 Meter vor die Augen des Patienten. Dann bittet er den Patienten, die beiden Objekte bzw. Hände abwechselnd zu fixieren.
Beurteilt werden die Geschwindigkeit und die Zielgenauigkeit der Blickbewegungen, und ob diese konjugiert sind. Gesunde erreichen das Blickziel sofort oder mit einer geringen Korrektursakkade.
Pathologische Sakkaden können je nach Bewegungsausmaß eingeteilt werden in:
Verlangsamte, hypometrische Sakkaden kommen zum Beispiel bei neurodegenerativen Erkrankungen oder Hirnstammläsionen vor. Hypermetrische Sakkaden erkennt man an einer deutlichen Korrektursakkade zurück zum Blickziel. Man findet sie z.B. bei Kleinhirnläsionen.