Risser-Zeichen
nach dem amerikanischen Chirurgen Joseph Ch. Risser (1892-1982)
Englisch: Risser sign
Definition
Das Risser-Zeichen ist ein radiologisches Zeichen im CT oder Röntgen. Es gibt das Ausmaß der Ossifikation der Beckenkammapophysen an.
Hintergrund
Die laterale Verknöcherung der Beckenkammapophyse ermöglicht es, die Knochenreife zu beurteilen und das zu erwartende Skelettwachstum einzuschätzen. Die Ossifikation ist unter anderem prognostisch relevant für die Skolioseprogression.
Einteilung
Das Risser-Zeichen wird in folgende Stadien eingeteilt:[1]
| Stadium | Beurteilung |
|---|---|
| Stadium 0 | Apophyse noch nicht sichtbar |
| Stadium I | Beginn der lateralseitigen Ossifikation |
| Stadium II | Apophyse über der Hälfte des Beckenkamms |
| Stadium III | Beginnende Verschmelzung der Apophyse |
| Stadium IV | Hälfte der Verschmelzung mit Os ilium |
| Stadium V | Vollständige Verschmelzung mit Os ilium |
Verwendung
Das Risser-Zeichen wird häufig bei der Behandlung der jugendlichen idiopathischen Skoliose verwendet. Ein niedrigeres Risser-Stadium (0 - II) deutet auf ein fortschreitendes Wachstum und eine höhere Wahrscheinlichkeit einer Kurvenprogression hin, während ein höheres Risser-Stadium (III - V) ein verringertes Wachstumspotenzial und ein geringeres Risiko einer Progression signalisiert.[2]
Literatur
- Krenauer A. et al., 14/w – „schlechte“ Haltung und leicht abstehendes Schulterblatt : Vorbereitung auf die Facharztprüfung, Fall 47, Der Orthopade, 50(Suppl 1), 130-134
Quellen
- ↑ Niethard et al. Orthopädie und Unfallchirurgie. 6. Auflage. Duale Reihe
- ↑ Physiopedia – Risser Sign, abgerufen am 23.06.2025