Opportunitätsstruktur
von lateinisch: opportunitas – günstige Lage, Vorteil
Synonyme: soziale Opportunitätsstruktur, gesellschaftliche Opportunitätsstruktur
Definition
Als Opportunitätsstruktur bezeichnet man den Zugang zu gesellschaftlichen Ressourcen wie Bildung, Arbeit und sozialer Integration, kurz der Summe der gesellschaftlichen Chancen.
Hintergrund
Die Opportunitätsstruktur beeinflusst die Handlungsoptionen, das Ausmaß der Erreichung der eigenen Lebensziele und sogar die Gesundheit und das Wohlergehen der Menschen. Damit zählt sie zu den soziologischen Modellen von Gesundheit und Krankheit. Der wichtigste zusammenfassende Indikator der Opportunitätsstruktur ist die soziale Schichtung, die man durch die meritokratische Triade bestimmen kann.
Benachteiligung in der gesellschaftlichen Teilhabe
Innerhalb einer Gesellschaft sind die Chancen zur Lebensgestaltung ungleich verteilt. So ist etwa Bildung eine Voraussetzung für Gesundheitsverhalten, doch nicht jeder hat die gleichen Bildungschancen.
Auch die Lebensverhältnisse wie etwa Hygiene, Luftverschmutzung, Lärm, Arbeitsbelastung sind ungleich verteilt, wodurch sich verschiedene Individuen innerhalb verschiedener gesellschaftlicher Opportunitätsstrukturen bewegen.
Liegt in der Opportunitätsstruktur verankert, dass eine Gruppe bezüglich der ihr zur Verfügung gestellten Chancen auf gesellschaftliche Teilhabe deutlich benachteiligt wird, so spricht man von struktureller Deprivation. Das subjektive Gefühl gesellschaftlicher Benachteiligung dagegen bezeichnet man als relative Deprivation.
Quellen
- H. Faller, H. Lang: Medizinische Psychologie und Soziologie, 3. Auflage, 2010, Springer-Verlag
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