Manchester-Triage-System
Synonym: Manchester Triage System
Englisch: Manchester triage system
Definition
Beim Manchester-Triage-System, kurz MTS, handelt es sich um ein Sichtungsverfahren zur Ersteinschätzung, das primär im Bereich von Notaufnahmen verwendet wird. Anhand einfacher Kriterien werden die Patienten in 5 Gruppen – je nach ihrer Behandlungspriorität – eingeteilt.
Einteilung
Anhand von verschiedenen klinischen Kriterien, z.B. Symptomen, werden die Patienten in 5 verschiedene Kategorien eingeteilt. Jeder Kategorie ist eine maximale Wartezeit zugewiesen, bis ein erster Arztkontakt erfolgen sollte.
Die Symptome und Fragen zur Einschätzung der Behandlungspriorität sind vorgegeben, sodass die Ersteinschätzung von allen in der Notfallmedizin tätigen Personen durchgeführt werden kann (ausgenommen sind hausinterne Regelungen). In Notaufnahmen wird die Ersteinschätzung zumeist von den Pflegekräften übernommen.
Gruppe | Behandlungspriorität | Farbe | max. Wartezeit | Reevaluation |
---|---|---|---|---|
1 | Sofort | rot | 0 Minuten | nicht vorgesehen |
2 | Sehr dringend | orange | 10 Minuten | 10 Minuten |
3 | Dringend | gelb | 30 Minuten | 30 Minuten |
4 | Normal | grün | 90 Minuten | 90 Minuten |
5 | Nicht dringend | blau | 120 Minuten | 120 Minuten |
Abgrenzung
Das MTS weicht von den klassischen Kategorien und Farbzuweisungen der präklinischen Sichtungsalgorithmen (z.B. STaRT-Schema) ab.
Auf eine Kategorie IV, den "blauen" Patienten wie in der präklinischen Sichtung, wird im MTS verzichtet. Hier ist die Farbe Blau mit der niedrigsten Dringlichkeitsstufe belegt. Es besteht demnach keine Entscheidung zur Nichtbehandlung, z.B. bei nicht ausreichend zur Verfügung stehenden Ressourcen. Die Einteilung dient somit nur der Einstufung der Behandlungspriorität bzw. -reihenfolge.
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