Lateraler Zwangsbiss
Synonyme: lateraler Kreuzbiss, Laterookklusion
Definition
Als lateralen Zwangsbiss bezeichnet man die Abweichung des Unterkiefers zur Seite (lateral) aufgrund von okklusalen Interferenzen, Unterkieferfrakturen oder unterschiedlicher transversaler Entwicklung der Kiefer. Die laterale Verschiebung ist dabei nur in der Schlussbissstellung zu beobachten.
Hintergrund
Bei einem Zwangsbiss muss der Unterkiefer eine Ausweichbewegung machen, um trotz Fehlbildung oder -stellung der Zähne eine Kaubewegung durchzuführen. Liegt die laterale Abweichung hingegen auch in der Ruheschwebestellung vor, handelt es sich um eine Laterognathie.
Therapie
Bei Vorliegen eines lateralen Zwangbisses ist eine Frühbehandlung – meist im Alter zwischen 5 und 8 Jahren – indiziert, um eine falsche Wachstumsbeeinflussung zu verhindern. Die Therapie richtet sich nach der vorliegenden Fehlstellung.
Bei unterschiedlicher transversaler Entwicklung der Kiefer (Zahnbogenbreitendiskrepanz) wird eine transversale Erweiterung des Oberkiefers mit festsitzenden Apparaturen (z.B. Hyraxschraube, Quadhelix oder Transpalatinalbogen) durchgeführt. Ebenfalls eignen sich horizontal geteilte Aktivatoren mit Schraube zur getrennten Dehnung des Oberkiefers. In manchen Fällen bietet sich eine Einschleiftherapie an.