Kurzzeitgedächtnis
Synonym: primäres Gedächtnis
Englisch: short-term memory
Definition
Das Kurzzeitgedächtnis bezeichnet den Teil des Gedächtnisses, der für die kurzzeitige Zwischenspeicherung von Informationen verantwortlich ist.
Funktionsweise
Das Kurzzeitgedächtnis erhält bereits selektierte Informationen aus dem sensorischen Gedächtnis und speichert diese für einige Sekunden. Um die Informationen über einen längeren Zeitraum zu behalten, können sie durch eine sogenannte innere Wiederholung verinnerlicht und somit in das Langzeitgedächtnis überführt werden.
Die Speicherkapazität des Kurzzeitsgedächtnisses beträgt 3-4 Informationseinheiten.[1]
Mithilfe sogenannter Chunkingprozesse können mehr Infomationen behalten werden. Chunkingprozesse basieren auf dem Prinzip, dass einzelne Informationen mithilfe des Vorwissens aus dem Langzeitgedächtnis zu größeren Informationseinheiten zusammengefasst werden.[2]
Wenn ein Inhalt die maximale Speicherungszeit überdauert hat, wird er entweder überschrieben, oder durch Konsolidierung vom Kurzzeitgedächtnis in das Langzeitgedächtnis übertragen.
Terminologie
Häufig wird die Bezeichnung Arbeitsgedächtnis synonym zum Kurzzeitgedächtnis verwendet. Die beiden Arten von Gedächtnis haben zwar überschneidende Funktionen, sind aber nicht miteinander gleichzusetzen. Das Arbeitsgedächtnis ist ein Teil des Kurzzeitgedächtnisses, das nicht nur speichert, sondern die Informationen auch verarbeitet.[3][4]
Quellen
- ↑ Pschyrembel Online Kurzzeitgedächtnis, abgerufen am 28.09.2021
- ↑ Urhahne et al. Psychologie für den Lehrberuf, Springer Verlag, 2019
- ↑ Kiese-Himmel. Das Arbeitsgedächtnis – eine Bestandsaufnahme, Sprache-Stimme-Gehör, 2020
- ↑ Kiese-Himmel. Kurzzeitgedächtnis, Arbeitsgedächtnis, Phonologische Schleife und Gedächtnisspanne, Sprache-Stimme-Gehör, 2014
Literatur
- Pape, H., Kurtz, A. & Silbernagl, S. (2019). Physiologie (9. vollständig überarbeitete Aufl.). Thieme.