Klauenbein (Wiederkäuer)
Synonyme: Os ungulare, Os phalanx distale (allgemein)
Definition
Das Klauenbein, auch Os ungulare genannt, ist der am weitesten distal liegende Knochen an der Gliedmaße beim Wiederkäuer.
Anatomie
Wiederkäuer besitzen an jeder Gliedmaße zwei Klauenbeine (3. und 4. Zehe). Dabei unterscheidet man zwischen einer Wand-, einer Sohlen- und einer Gelenkfläche.
Wand- und Sohlenfläche werden durch den Sohlenrand (Margo solearis) getrennt. Der Kronrand (Margo coronalis) markiert den Grenzbereich zwischen Wand- und Gelenkfläche und ist im dorsoaxialen Bereich zum Streckfortsatz (Processus extensorius) ausgezogen.
Die Wandfläche (Facies parietalis) kann in eine gewölbte Außenfläche (Facies abaxialis) und in eine schwach ausgehöhlte Klauenspaltfläche (Facies axialis) gegliedert werden. Beide Flächen treffen am breiten (Rind) bzw. schmalen (kleine Wiederkäuer), abgerundeten Dorsalrand zusammen. An der Facies parietalis verläuft auf beiden Seiten eine Wandrinne (Sulcus parietalis), die palmar am Wandloch (Foramen abaxiale) endet. Sowohl dieses Loch, als auch das gegenüberliegende Klauenspaltloch (Foramen axiale) sowie zahlreiche weitere kleine Löcher bilden die Ein- und Austrittspforten der in diesem Bereich verlaufenden Blutgefäße.
Die Sohlenfläche (Facies solearis) fällt mit ihrem Hautfeld (Planum cutaneum) von der Zehenachse aus dachartig nach außen ab. An ihrem verdickten palmaren Ende (Tuberculum flexorium) setzt die tiefe Beugesehne an. Die Gelenkfläche (Facies articularis) ist konkav ausgehöhlt, um die Kronbeinwalze aufnehmen zu können. An ihrer palmaren Fläche ist eine schmale Facies articularis sesamoidea zur Artikulation mit dem entsprechenden Sesambein ausgebildet.
Literatur
- Nickel, Richard, August Schummer, Eugen Seiferle. Lehrbuch der Anatomie der Haustiere. Band I: Bewegungsapparat. Parey, 2004.
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