Künstliche Hyperthermie
Synonym: therapeutische Überwärmung
Englisch: artificial hyperthermia
Definition
Als künstliche Hyperthermie bezeichnet man eine Temperaturerhöhung des ganzen Körpers oder einzelner Körperareale auf Temperaturen zwischen 40 - 44 °C durch Wärmezufuhr von außen. Die Methode wird in der Onkologie zur Behandlung maligner Tumoren eingesetzt.
Geschichte
Hyperthermie wird als Behandlungsmethode seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts diskutiert. Da sich die Körpertemperatur der Patienten nur schlecht steuern ließ, blieb das Verfahren zunächst auf einzelne experimentelle Einsatze beschränkt. Erst in den 70er Jahren wurden systematische klinische Studien aufgelegt. Seit den 80er Jahren ermöglichen bessere technische Rahmenbedingungen einen breiteren therapeutischen Einsatz.
Wirkmechanismus
Die Hyperthermie erreicht keine direkte Abtötung der Tumorzellen, da die dazu notwendigen Temperaturen auch gesundes Gewebe angreifen würden. Durch die Überwärmung sollen die Tumorzellen vielmehr vulnerabler für die körpereigene Immunabwehr oder die Strahlen- bzw. Chemotherapie werden.
Einteilung
Man kann verschiedene Verfahren der Hyperthermie unterscheiden: