Isler-Klassifikation
Definition
Die Isler-Klassifikation dient der Einteilung von Frakturen im Bereich des lumbosakralen Facettengelenks (zwischen dem 5. Lendenwirbel und dem Kreuzbein). Sie beschreibt die räumliche Beziehung der Frakturlinie zur Facettengelenksregion und hilft bei der Einschätzung einer möglichen Instabilität.
Klassifikation
Klassifikation | Lokalisation | Konsequenz |
---|---|---|
Isler 1 | Frakturlinie verläuft lateral des Lumbosakralgelenks | Meist keine oder nur geringe Beeinträchtigung der lumbosakralen Stabilität |
Isler 2 | Frakturlinie verläuft durch das Lumbosakralgelenk | Potenzielle Beeinträchtigung der lumbosakralen Stabilität |
Isler 3 | Frakturlinie verläuft medial des Lumbosakralgelenks | Oft mit einer erhöhten Gefahr für Instabilität und/oder neurologische Ausfälle assoziiert |
Klinische Relevanz
Bisher (2025) gibt es keine einheitlichen Empfehlungen zur Indikation einer operativen Therapie und der operativen Technik. Viele Autoren empfehlen jedoch eine operative Versorgung von Frakturen mit Beteiligung oder medial des Gelenks (Isler 2 und 3), z.B. mittels vertebropelviner Aufhängung.
Literatur
- Skalski M, Walizai T, Gaillard F et al. Classification of sacral fractures. Reference article, Radiopaedia.org (Accessed on 10 Jun 2025)
- Beckman NM, Chinaoullula NR. Sacral fractures: classification and management. Emerg Radiol 24, 605–617 (2017)
- Kanna et al.: Lumbo-sacral Junction instability by traumatic sacral fractures: Isler´s Classification Revisited - A Narrative Review, Globa Spine Journal, 2022
Fachgebiete:
Orthopädie und Unfallchirurgie
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Wichtiger Hinweis zu diesem Artikel
Letzter Edit:
11.06.2025, 18:09
Nutzung:
BY-NC-SA