Interstitielle Fibrose und Tubulusatrophie
Englisch: interstitial fibrosis and tubular atrophy
Definition
Der Begriff interstitielle Fibrose und Tubulusatrophie, kurz IFTA, beschreibt die Vernarbung des Interstitiums der Niere in der Histopathologie. IFTA stellt keine Diagnose dar, sondern ist ein deskriptiver Befund, der eine irreversible Reaktion der Niere auf verschiedene Schädigungsmechanismen beschreibt.
Hintergrund
Sowohl primär glomeruläre als auch primär interstitielle Erkrankungen der Niere führen bei chronischem Verlauf in der Endstrecke zu dem Bild einer IFTA. Daher bestimmt das Vorhandensein und Ausmaß der Fibrose wesentlich die Prognose der Erkrankung hinsichtlich Erholungspotenzial der Nierenfunktion.
Das Ausmaß der IFTA lässt sich wie folgt graduieren:
| IFTA-Grad | Betroffener Parenchymanteil | Kurzbeschreibung |
|---|---|---|
| IFTA 0 | < 5 % | keine bis minimale Veränderungen |
| IFTA 1 (mild) | 5 bis 25 % | fokale, dünne fibrotische Areale |
| IFTA 2 (moderat) | 26 bis 50 % | ausgedehntere Fibrose, Tubulusatrophie |
| IFTA 3 (schwer) | > 50 % | flächige Fibrose, weitgehender Funktionsverlust |
Literatur
- Dr. V. Bröcker, H. Kreipe, Prof. Dr. H. Haller: Tubulointerstitielle Fibrose Endstrecke aller Nierenerkrankungen, prognostischer Faktor oder Pathomechanismus? Die Nephrologie | Ausgabe 4/2010
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Fachgebiete:
Nephrologie, Pathologie
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Letzter Edit:
04.12.2025, 10:52
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