Internodalbündel
von lateinisch: inter - zwischen, nodus - Knoten
Englisch: internodal tract
Definition
Als Internodalbündel bezeichnet man drei Faserbündel des Vorhofmyokards, die vom Sinusknoten zum Atrioventrikularknoten (AV-Knoten) ziehen.
Hintergrund
Die Existenz der Internodalbündel wird seit mehreren Jahrzehnten kontrovers diskutiert, da sich ihr Verlauf histologisch nicht abgrenzen lässt und sich die Kardiomyozyten der Internodalbündel nicht signifikant vom umgebenden Arbeitsmyokard unterscheiden. Nach Einschätzung der neueren Literatur (2021) gibt es im Herzvorhof keine Internodalbündel.[1]
Einteilung
Man unterscheidet:
- vorderes Internodalbündel (Bachmann-James-Bündel)
- mittleres Internodalbündel (Wenckebach-Bündel)
- hinteres Internodalbündel (Thorel-Bündel)
Vom vorderen Internodalbündel zweigt das interatriale Bündel (Bachmann-Bündel) ab, das zum linken Vorhof zieht.
Funktion
Die Internodalbündel werden dem Erregungsleitungssystem des Herzens zugerechnet. Sie leiten die elektrischen Impulse des Sinusknotens durch die Wand des rechten Herzvorhofs zum AV-Knoten.
Quellen
- ↑ Eduardo Back Sternick, Damián Sánchez-Quintana: Critical Assessment of the Concepts and Misconceptions of the Cardiac Conduction System over the Last 100 Years: The Personal Quest of Robert H. Anderson. Journal of Cardiovascular Development and Disease, Januar 2021
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