Impföse
Synonym: Platinöse
Definition
Die Impföse ist ein medizinisches Hilfsinstrument, das vor allem in der Mikrobiologie verwendet wird.
Aufbau
Die Impföse besteht in der Regel aus drei Elementen:
- einem temperaturisolierenden Handgriff aus Kunststoff
- einem Verlängerungsarm aus Metall
- der eigentlichen Öse aus Metalldraht
Die Ösen können unterschiedliche Durchmesser (1-5 mm) haben und sind am Drahtende meist umgebogen. Die meisten Impfösen sind aus einfachem Stahldraht geformt. In einigen Fällen - zum Beispiel beim Oxidase-Test - werden Platindrähte verwendet, da eisenhaltiger Stahldraht das Testergebnis verfälschen könnte. Neben den klassischen Metallimpfösen kommen im mikrobiologischen Labor auch sterile Einmal-Impfösen aus Kunststoff zum Einsatz.
Einsatzgebiet
Impfösen werden dazu eingesetzt, um von einer Bakterienkultur ein Inokulum zu gewinnen. Damit beimpft man zum Beispiel einen anderen Nährboden oder eine Flüssigkultur, um eine Subkultur anzulegen. Ein wichtige Anwendung ist auch der so genannte Vereinzelungsausstrich.
Verwendung
Vor Gebrauch wird der Stahdraht an der Spitze der Impföse durch Ausglühen in der Flamme eines Gasbrenners sterilisiert. Dabei sollte der Draht hellrot aufleuchten, um jedes organische Molekül sicher zu verbrennen. Nach dem Ausglühen ist die Drahtspitze steril und wird auf einem Ständer kurz ausgekühlt. Das Abkühlen kann dadurch beschleunigt werden, dass die Öse mehrmals kurz in das Kulturmedium gedrückt wird, von dem man das Inokulum entnimmt. Wenn der Nährboden nicht mehr schmilzt, hat die Öse die richtige Temperatur.
Nach dem Abkühlen zieht man die Spitze der Impföse über die Bakterienkultur oder nimmt eine Einzelkolonie auf und überimpft diese auf einen anderen Nährboden oder eine Flüssigkultur.