Halonävus
Synonyme: Sutton-Nävus, Leucoderma acquisitum centrifugum
Englisch: halonevus
Definition
Ein Halonävus ist ein benigner melanozytärer Nävus, der von einem depigmentierten, weißen Hautring (Halo) umgeben ist. Es handelt sich um eine Sonderform eines Nävuszellnävus. Halonävi treten gehäuft bei Patienten mit Vitiligo auf.
Geschichte
Der Halonävus wurde erstmals 1916 durch den US-amerikanischen Dermatologen Richard Lightburn Sutton beschrieben.
Ätiologie
Es wird vermutet, dass eine Immunreaktion ursächlich für die Entstehung eines Halonävus ist. Man geht davon aus, dass autoimmunologische Vorgänge, unter Beteiligung zytotoxischer T-Lymphozyten, zu einem Verlust von Melanozyten und Melanin führen.[1]
Die ablaufende Autoimmunreaktion ähnelt der einer Vitiligo.
Klinik
Ein Halonävus tritt insbesondere bei Kindern und Jugendlichen auf. Es besteht eine familiäre Häufung. Halonävi kommen sowohl einzeln als auch in Kombination mit anderen Nävi vor. Sie finden sich vor allem am Stamm, insbesondere am Rücken.
Zunächst bildet sich um einen kongenitalen Nävuszellnävus ein rötlicher Hof, der mit der Zeit verblasst und somit den typischen depigmentierten, weißen Hautring bildet. Charakteristischerweise ist die Depigmentierung symmetrisch.
Im weiteren Verlauf kommt es zu einer Rückbildung und Depigmentierung des Nävuszellnävus, die meist vom Randbereich aus beginnt. Zudem ist eine Repigmentierung des Hautrings zu beobachten, sodass die Haut schließlich wieder ihre normale Farbe annimmt.
Halonävi können somit in vier Entwicklungsstadien auftreten, die in der nachfolgenden Tabelle zusammengefasst sind:[2]
Phase | Klinische Symptome |
---|---|
I |
Klassische Variante: bräunliche Hautveränderung mit umgebendem weißen Randsaum |
II |
Pigmentverlust des Nävuszellnävus |
III |
Vollständiger Verlust des Nävuszellnävus unter Hinterlassung eines depigmentierten Hautareals |
IV |
Vollständige Repigmentierung des Halonävus |
Differentialdiagnose
Ein hypopigmentierter Hof kann auch beim malignen Melanom auftreten. Dieser ist aber in der Regel asymmetrisch.
Therapie
Eine Exzision ist in der Regel nicht erforderlich. Ist eine sichere Abgrenzung zu einem malignen Melanom nicht möglich, sollte die Hautveränderung chirurgisch exzidiert werden.
Literatur
- Bork et al. Hautkrankheiten in der Praxis, Schattauer, 2005
- Ludwig et al. Der Naevus, Swiss Medical Forum, 2017
Quellen
- ↑ Thieme eRef - Sutton-Nävus, abgerufen am 18.03.2022
- ↑ Literatur kompakt - Kindliche Halo-Nävi und das Risiko für Vitiligo, abgerufen am 18.03.2022
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