Haglund-Deformität
nach Patrik Haglund (1870-1937), schwedischer Orthopäde
Synonyme: Haglund-Exostose, Haglund-Pseudoexostose, kranialer Fersensporn
Englisch: Haglund's deformity, retrocalcaneal exostosis, Mulholland deformity, pump bump
Definition
Als Haglund-Deformität wird eine knöcherne Verdickung am posterosuperioren Teil des Tuber calcanei (Ansatz der Achillessehne) bezeichnet. Es prädisponiert für ein Haglund-Syndrom.
Ursache
Die Ursache der Haglund-Deformität ist noch (2021) unklar. Vermutet werden konstitutonelle Ursachen (hohes Fußgewölbe, hereditäre Faktoren), wobei auch übermäßige Belastung oder schlecht sitzendes Schuhwerk eine Rolle spielen.
Klinik
Aufgrund der präformierten Enge kann durch lokalen Druck, wie z.B. bei zu engem Schuhwerk, eine Entzündung der Bursa subachillea (Bursitis subachillea) und eine Verdickung und Entzündung der Achillessehne ausgelöst werden. In diesem Fall spricht man von einem Haglund-Syndrom.
Diagnostik
Die knöcherne Vorwölbung am Tuber calcanei kann im Röntgenbild erkannt werden.
Therapie
Konservative Therapie
Mögliche konservative Therapiemaßnahmen sind u.a.:
- Medikamente: Verbreitet sind entzündungshemmende Arzneistoffe wie Ibuprofen oder Diclofenac.
- Kältetherapie: Eine Behandlung mit Kälte wird meistens als angenehm empfunden. Sie zeigt in der Regel bereits nach wenigen Wochen positive Effekte, deren Ausmaß allerdings interindividuell unterschiedlich ist.
- Extrakorporale Stoßwellentherapie
Strahlentherapie
In Fällen, in denen die manuelle oder medikamentöse Therapie keine Wirkung zeigt, kann die Haglund-Exostose mit Röntgenreizbestrahlung (3-6 Gy) behandelt werden.
Operative Therapie
Sollten konservative Methoden keine Wirkung zeigen, sollte eine chirurgische Abtragung der Exostose in Betracht gezogen werden.