Wirbelkörperhämangiom
Synonyme: Hämangiom der Wirbelsäule; Hämangiomwirbel
Englisch: vertebral hemangioma
Definition
Das Wirbelkörperhämangiom ist ein gutartiger, vaskulärer Tumor, der aus einer Ansammlung von abnormalen Blutgefäßen im Knochengewebe des Wirbelkörpers besteht. Die Tumoren sind häufig und werden in der Regel zufällig entdeckt, da sie meist asymptomatisch verlaufen.
- ICD-10: D18.07
Epidemiologie
Wirbelkörperhämangiome sind die häufigsten gutartigen Tumoren der Wirbelsäule. Sie treten vor allem im Erwachsenenalter auf, insbesondere zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr. Frauen sind häufiger betroffen als Männer.
Klinik
Wirbelkörperhämangiome finden sich am häufigsten im Brustwirbelbereich, können jedoch auch in der Lendenwirbelsäule oder seltener in der Halswirbelsäule auftreten. Sie verursachen mehrheitlich keine Beschwerden und werden deshalb oft zufällig entdeckt.
Wenn sie zu einer mechanischen Instabilität des Wirbelkörpers führen, kann es zu Schmerzen, eingeschränkter Beweglichkeit sowie zu lokalisationsabhängigen, neurologischen Ausfällen kommen.
Diagnose
Die Diagnosestellung erfolgt durch bildgebende Verfahren. Dabei sind eine strähnige Wirbelkörperzeichnung und verdickte vertikale Trabekel nachweisbar.
Therapie
In den meisten Fällen erfordern Wirbelkörperhämangiome keine Therapie.
Bei symptomatischen Fällen oder Kompression des Rückenmarks, kann eine chirurgische Entfernung des Tumors in Betracht gezogen werden. Dies erfolgt meist in Kombination mit einer Stabilisierung des betroffenen Wirbels.
Quellen
- Kumar V, Abbas, A und Aster J. (2020) Robbins and Cotran Pathologic Basis of Diseases. 10th Edition, Elsevier, Amsterdam.
- Engelhardt – Lexikon Orthopädie und Unfallchirurgie; Hämangiomwirbel; abgerufen am 23.09.2024