Glykämische Last
Definition
Die glykämische Last, kurz GL, ist ein aus glykämischem Index (GI) und Kohlenhydratmenge abgeleiteter Kennwert zur Abschätzung der postprandialen glykämischen Wirkung einer üblichen Portionsgröße eines Lebensmittels bzw. einer Mahlzeit. Sie berücksichtigt damit sowohl die Qualität der Kohlenhydrate (GI) als auch die tatsächlich verzehrte Menge an verfügbaren Kohlenhydraten und erlaubt eine praxisnähere Einschätzung des Blutzuckeranstiegs als der glykämische Index allein.
Hintergrund
Die glykämische Last wurde eingeführt, um eine Limitation des GI zu überwinden: Der GI bewertet nur den Einfluss einer standardisierten Menge verwertbarer Kohlenhydrate, unabhängig von der typischen Portionsgröße. Die GL hingegen bezieht sich auf reale Konsummengen und ist damit alltagsnäher.
Laut Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Ernährung ist die klinische Relevanz der GL für die Primärprävention ernährungsassoziierter Erkrankungen nicht eindeutig belegt. Die DGE spricht derzeit keine spezifische Empfehlung zur Berücksichtigung der GL in der allgemeinen Ernährung aus. In der klinischen Ernährungstherapie (z.B. bei Diabetes) kann die GL dennoch als ergänzender Parameter zur Mahlzeitenplanung genutzt werden.