Gesundheit
Englisch: health
Definition
Gesundheit ist nach der Definition der WHO einerseits der "Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens", andererseits aber auch ein "menschliches Grundrecht". Das zugehörige Adjektiv lautet gesund.
Weitere Definitionen
Es existiert eine Vielzahl weiterer Definitionen mit pflegewissenschaftlichem, entwicklungspsychologischem oder philosophischem Hintergrund.
Definition der WHO
Die WHO definierte 1948 Gesundheit wie folgt:
"Gesundheit ist ein Zustand völligen psychischen, physischen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur das Freisein von Krankheit und Gebrechen. Sich des bestmöglichen Gesundheitszustandes zu erfreuen ist ein Grundrecht jedes Menschen, ohne Unterschied der Rasse, der Religion, der politischen Überzeugung, der wirtschaftlichen oder sozialen Stellung."
Dieses Zitat bildet mit seinem Ansatz für die Gesundheitsförderung, die Grundlage für die 1986 formulierte Ottawa-Charta.
Definition nach Ernst Bloch
Der deutsche Philosoph Ernst Bloch definierte Gesundheit als "etwas, das genossen, nicht verbraucht werden soll."
Definition nach Talcott Parsons
Der Soziologe Talcott Parsons sah Gesundheit als funktionale Voraussetzung von Gesellschaft an: "Gesundheit ist ein Zustand optimaler Leistungsfähigkeit eines Individuums, für die wirksame Erfüllung der Rollen und Aufgaben, für die es sozialisiert worden ist."
Diskussion
Gesundheit ist kein genau abgrenzbarer Befund, sondern siedelt sich unscharf auf dem Kontinuum zwischen einem kaum erreichbaren "idealen Vitalzustand" und dessen Kontrapunkt, dem Tod, an.
Klinisch wird der Begriff der Gesundheit häufig auf die Dimension des Physischen reduziert und vereinfacht als "Abwesenheit von Krankheit" verstanden. Der Übergangsbereich zwischen beiden Zuständen wird dem Verlegenheitsbegriff "Befindlichkeitsstörung" charakterisiert. In der gesellschaftlichen Ethik ist Gesundheit als "höheres Gut" dagegen ein stark mit dem Begriff des Glücks verknüpftes Ideal.
Unabhängig vom Bedeutungskontext ist Gesundheit vor allem ein subjektiv empfundener Zustand abseits der diagnostischen Nachweisbarkeit. Hier werden Krankheit und Gesundheit durch Grauzonen miteinander vereint: Man kann krank sein, sich aber - vor allem bei Abwesenheit von Symptomen - gesund fühlen. Umgekehrt kann ein Patient sich krank fühlen, aber klinisch betrachtet vollkommen gesund sein.
In Jules Romains' Roman "Knock, ou le triomphe de la médicine" wird dieses Paradox treffend in dem Satz zusammengefasst: "Tout homme bien portant est un malade qui s’ignore.", frei übersetzt: "Gesunde Menschen sind nur Kranke, die von ihrem wahren Zustand nichts wissen."
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