Gauss-Zeichen
nach dem deutschen Gynäkologen Carl J. Gauß (1875–1957)
Synonyme: Gauß-Zeichen, Wackelportio, Gaußsche Wackelportio
Englisch: Gauss' sign
Definition
Das Gauss-Zeichen beschreibt einen vaginalen Tastbefund, bei dem sich die Portio uteri im Gegensatz zum Corpus uteri leicht in unterschiedliche Richtungen verschieben lässt. Es handelt sich um ein unsicheres, klinisches Schwangerschaftszeichen.
Hintergrund
Ursächlich für das Gauss-Zeichen ist eine Auflockerung des kaudalen Bereichs des Uterus.
Wir andere klinische Schwangerschaftszeichen spielt auch das Gauss-Zeichen in der gynäkologischen Routinediagnostik gegenüber der Bildgebung (Sonographie) heute (2022) keine Rolle mehr.
Vorgehen
Um das Gauss-Zeichen durchzuführen, umfasst der Untersucher im Rahmen der bimanuellen vaginalen Untersuchung mit zwei Fingern die Portio uteri und bewegt diese in verschiedene Richtungen. Die Portio ist dabei gut verschieblich, der Corpus uteri hingegen unbeweglich.
Literatur
- Goerke et al. Gynäkologie und Geburtshilfe, Elsevier, 2020
- Pschyrembel online-Gauss-Zeichen, abgerufen am 03.12.2021
- Deutscher Hebammenverband - Schwangerenvorsorge durch Hebammen, abgerufen am 03.12.2021
- Pschyrembel. Praktische Geburtshilfe für Studierende und Ärzte, Walter de Gruyter, 1964