Digitale Brusttomosynthese
Synonym: 3D-Mammographie
Englisch: digital breast tomosynthesis
Definition
Die digitale Brusttomosynthese, kurz DBT, ist ein radiologisches Verfahren zur Mammadiagnostik. Die mittels einer begrenzten Anzahl zweidimensionaler Röntgenprojektionen aus unterschiedlichen Winkeln gewonnen Rohdaten werden zu einem volumetrischen dreidimensionalen Datensatz der gesamten Brust rekonstruiert.
Hintergrund
Im Vergleich zur konventionellen Mammographie bzw. direkten digitalen Vollfeldmammographie (FFDM), kann die DBT die Wahrscheinlichkeit von überlagerungsbedingten falsch-negativen und falsch-positiven Befunden beim Brustkrebsscreening reduzieren, insbesondere bei dichtem Brustgewebe. Jedoch führt die zusätzliche Tomosynthese zu einer erhöhten Strahlenbelastung.
Eine Möglichkeit, die Strahlenbelastung zu reduzieren, ist die synthetische 2D-Mammographie. Bei diesem Verfahren wird die zweidimensionale Mammographie nicht separat erstellt, sondern aus dem Datensatz der Tomosynthese rekonstruiert. Mit der Kombination aus Tomosynthese und synthetischer Mammographie lässt sich eine um 48 % höhere Detektionsrate invasiver Mammakarzinome erreichen als mit der digitalen Mammographie allein.[1] Ob das kombinierte Screening langfristig einen Vorteil bietet und inwieweit es die Mortalitätsraten beeinflusst oder Überdiagnosen produziert, ist noch nicht abschließend geklärt.
Quellen
- ↑ Heindel W et al. Digital breast tomosynthesis plus synthesised mammography versus digital screening mammography for the detection of invasive breast cancer (TOSYMA): a multicentre, open-label, randomised, controlled, superiority trial, Lancet Oncol. 2022 May;23(5):601-611, abgerufen am 20.06.2022