Cresomycin
Definition
Cresomycin, kurz CRM, ist ein experimentelles, synthetisches, makrobizyklisches Breitspektrumantibiotikum, das gegen eine große Zahl gramnegativer und grampositiver Keime wirkt, darunter auch multiresistente Stämme von Staphylococcus aureus, Escherichia coli und Pseudomonas aeruginosa.[1]
Hintergrund
Cresomycin ist das Ergebnis eines zielgerichteten Drug Designs. Das Wirkstoffmolekül wurde an die dreidimensionale Struktur bakterieller Ribosomen so angepasst und versteift, dass es eine sehr starke Bindung mit dem Ribosom eingeht. Dadurch ist Cresomycin unempfindlich gegenüber gängigen Resistenzmechanismen, wie der Expression von RNA-Methyltransferasen, welche die Bindungsaffinität vieler Antibiotika herabsetzen. Im Ergebnis kommt es zu einer nachhaltigen Hemmung der bakteriellen Proteinbiosynthese, welche die Erreger abtötet.
Quellen
- ↑ Wu KJY et al: An antibiotic preorganized for ribosomal binding overcomes antimicrobial resistance. Science. 2024 Feb 16;383(6684):721-726. doi: 10.1126/science.adk8013. Epub 2024 Feb 15. PMID: 38359125.
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