Bronchiektasie (Katze)
Definition
Als Bronchiektasie bezeichnet man bei der Katze eine irreversible Dilatation der Atemwege, die durch chronische Atemwegsentzündungen hervorgerufen wird.
Ätiopathogenese
Bronchiektasien treten bei Katzen trotz des häufigen Vorkommens von chronischen Atemwegsentzündungen relativ selten auf. Die Atemwegsentzündungen gehen mit einer Zerstörung des respiratorischen Epithels, Schädigung der Wandstruktur und Funktionsverlust des mukoziliären Apparates einher. Die Zugwirkung des umgebenden Lungenparenchyms führt zur Dilatation der Atemwege, was wiederum mit einer intraluminalen Sekretansammlung einhergeht.
Ältere, männliche Tiere und Siamkatzen scheinen für die Erkrankung prädisponiert zu sein.
Klinik
Die Tiere zeigen in der Regel die klinischen Symptome einer unteren Atemwegsentzündung mit
- Husten,
- Giemen und
- Rasselgeräuschen.
Manche Patienten sind auch asymptomatisch.
Diagnostik
Eine Bronchiektasie kann am besten mithilfe einer Bronchoskopie diagnostiziert werden. Radiologische Untersuchungen sind in der Regel nicht aussagekräftig, da die Lungenzeichnung nicht spezifisch für die Erkrankung ist (bronchiales, interstitielles oder gemischtes Muster möglich).
Therapie
Die Behandlung zielt auf die Bekämpfung der zugrunde liegenden Erkrankung der Atemwege und der auch häufig auftretenden bakteriellen Sekundärinfektionen ab.
Beim Auftreten von fokalen Bronchiektasien kann eine Resektion des jeweiligen Lungenlappens in Betracht gezogen werden.
Quellen
- Schmidt V, Horzinek MC (Begr.), Lutz H, Kohn B, Forterre F (Hrsg.). 2015. Krankheiten der Katze. 5., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Stuttgart: Enke Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co KG. ISBN: 978-3-8304-1242-7.