Bewegungszyklus (Veterinärmedizin)
Definition
Der Bewegungszyklus beschreibt in der Veterinärmedizin alle Phasen, die eine Extremität im Zuge der Fortbewegung durchläuft. Er besteht aus einer Stützbeinphase und einer Hangbeinphase.
Allgemein
Die Fortbewegung fordert ein koordiniertes Zusammenspiel aller vier Extremitäten. Dabei vollführt jede Gliedmaße ein Stützen, ein Abwickeln und ein Schwingen. Die Zeit und die Distanz zwischen dem Beginn der Fußung und dem Beginn der erneuten Fußung der selben Gliedmaße wird als Dauer und Länge des Bewegungszyklus bezeichnet.
Stützbeinphase
In der Stützbeinphase wird das Gewicht des Rumpfes aufgenommen und eine neue Vorwärtsbewegung eingeleitet. Sie besteht aus der Fußung, der vollen Stütze und dem Abwickeln.
Hangbeinphase
Die Hangbeinphase beginnt mit dem Abheben der Gliedmaße vom Boden und setzt sich anschließend als Schwingen fort. Sie dient dazu, die Gliedmaße an der kontralateralen vorbei in Bewegungsrichtung nach vorne zu führen.
Klinik
Kommt es zu Störungen in den jeweiligen Phasen des Bewegungszyklus, so spricht man von einer Lahmheit. Je nachdem, welche Phase betroffen ist, unterscheidet man zwischen einer Stützbeinlahmheit und einer Hangbeinlahmheit.
Literatur
- Baumgartner, Wittek; Klinische Propädeutik der Haus- und Heimtiere; 9. aktualisierte und erweiterte Auflage; Enke Verlag Stuttgart; 2018
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