Berger-Effekt
nach dem deutschen Psychiater Hans Berger (1873-1941)
Synonyme: α-Blockade, visuelle Blockade
Definition
Als Berger-Effekt bezeichnet man die Unterdrückung des normalen Alpha-Rhythmus im Elektroenzephalogramm (EEG) - besonders über dem Hinterkopf. Beim Öffnen der Augen (On-Effekt) kommt es zum Wechsel des EEG-Rhythmus von Alpha- zu Beta-Wellen. Nach dem Schließen der Augen tritt dann der Alpha-Rhythmus wieder auf (Off-Effekt).
Hintergrund
Im normalen Wachzustand mit geöffneten Augen entsendet die Formatio reticularis cholinerge Efferenzen zu thalamischen Projektionsneuronen und hemmt gleichzeitig den Nucleus reticularis. Thalamische Projektionsneurone entsenden daraufhin glutamaterge exzitatorische Efferenzen zum Kortex. Im EEG sind Beta-Wellen zu verzeichnen.
Schließt der Proband die Augen, entfällt die inhibitorische Wirkung der Formatio reticularis auf den Nucleus reticularis. Daraufhin werden die thalamischen Projetionsneurone durch den Nucleus reticularis GABAerg gehemmt. Den Kortex erreichen nun weniger Afferenzen aus dem Thalamus und im EEG stellt sich das Frequenzband von Alpha-Wellen ein.
um diese Funktion zu nutzen.