Azan-Färbung
Definition
Die Azan-Färbung ist eine Mehrfach- oder Trichrom-Färbung, die bei der Herstellung histologischer Präparate Anwendung findet. Sie dient als Übersichtsfärbung, mit deren Hilfe eine Differenzierung von extrazellulären Bindegewebsfasern, Geweben und Zellbestandteilen im Lichtmikroskop möglich ist.
Histologie
Die Färbemethode wurde von dem deutschen Anatomen Martin Heidenhain (*1864) entwickelt und vielfach modifiziert. Der Färbeansatz setzt sich aus den Farbstoffen Azokarmin (Rosindulin) und Anilinblau-Orange zusammen.
Die Kernfärbung erfolgt mit saurem (angesäuertem) Azokarmin über elektropolare Bindungen an die basischen Histone und zytoplasmatische Strukturen. Die DNA wird nicht angefärbt, nur die Stützeiweiße. Da auch basische Plasmastrukturen angefärbt werden, muss Azokarmin mit der großmolekularen Phosphormolybdänsäure herausgelöst werden (Regressive Färbung). Anschließend wird mit Anilinblau und Orange-G simultan gefärbt. Durch die unterschiedliche Molekulargröße der beiden Farbstoffe gelangt das Anilinblau (grobdispers) in die Bindegewebsstrukturen, während das Orange-G (feindispers) in die noch nicht nicht angefärbten Strukturen gelangt (z.B. Granula).
Die Gewebestrukturen im histologischen Präparat werden wie folgt dargestellt:
- Zellkerne: tief rot
- Zytoplasma: blass rot
- Muskelgewebe: orange-rötlich
- Kollagene: bläulich
- retikuläre Bindegewebe: bläulich
- elastische Fasern bleiben hingegen oft ungefärbt oder erscheinen eher rötlich
um diese Funktion zu nutzen.