Scheitelbeineinstellung
Synonym: Asynklitismus
Englisch: asynclitism
Definition
Bei der Scheitelbeineinstellung handelt es sich um eine Geburtslage, genauer gesagt eine Schädellage, mit quergestellter Pfeilnaht. Sie entspricht nicht der normalen Schädellage (Synklitismus).
Einteilung
Bei der vorderen Scheitelbeineinstellung, auch Naegele-Obliquität genannt, kommt es durch die horizontale Kippung des Kopfes in Richtung des Os sacrum der Mutter zur Führung des vorne liegenden Scheitelbeins (Os parietale). Ein Anpassungsversuch des kindlichen Kopfes an die vordere Scheitelbeinstellung ist der sogenannte Knopflochmechanismus. In diesem Fall kann sich das vorne liegende Scheitelbein leicht über das hinten liegende Scheitelbein schieben, wodurch der Kopf schmaler wird und somit den Beckeneingang überwinden kann. Dieser Vorgang kann in manchen Fällen eine Spontangeburt ermöglichen. Gelingt dies nicht, ist eine Sektio indiziert.
Ist der Schädel hingegen nach ventral gekippt, so spricht man von einer hinteren Scheitelbeineinstellung, auch Litzmann-Obliquität. Der führende Kindsteil ist dann das dorsal liegende Scheitelbein, was auch als hinterer Asynklitismus bezeichnet wird. Die Litzmann-Obliquität bzw. der hintere Asynklitismus werden gemeinhin als eine geburtsunmögliche Lage angesehen und stellen eine Indikation zur Sektio dar.
Quelle
- Hebammenkunde. Stiefel A, Brendel K, Bauer N, Hrsg. 6., aktualisierte und erweiterte Auflage. Stuttgart: Thieme; 2020. doi:10.1055/b-006-163368
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