Apperzeptive Agnosie
Synonym: integrative Agnosie
Englisch: apperceptive agnosia
Definition
Die Apperzeptive Agnosie ist eine Form der Agnosie, bei der die Fähigkeit des Gehirns beeinträchtigt ist, visuelle Reize und Informationen aus der Umwelt zusammenhängend verarbeiten zu können. Patienten haben Schwierigkeiten, Merkmale wie Farben, Formen oder Konturen zu erkennen und zu integrieren, obwohl die Augen normal funktionieren.
Hintergrund
Allgemein unterscheidet man zwischen der apperzeptiven Agnosie und der assoziativen Agnosie. Beim Erkennen von Objekten sind zwei verschiedene Phasen der Wahrnehmung nötig: Die Erfassung der Merkmale des Objekts (perzeptive Phase) und die Einordnung der Merkmale, um die Benennung und Nutzung von Gegenständen zu gewährleisten (semantische Phase). Bei einer Störung der perzeptiven Phase spricht man von einer apperzeptiven Agnosie. Ist die semantische Phase betroffen, handelt es sich um eine assoziative Agnosie.
Ätiologie
Ursächlich für die apperzeptive Agnosie sind Schäden oder Dysfunktionen im posterioren Teil des Gehirns, besonders im Okzipitallappen. Diese Region verarbeitet und integriert die Informationen, die über die Sehbahn ankommen. Die apperzeptive Agnosie kann angeboren sein oder durch neurodegenerative Prozesse sowie erworbene Hirnschäden (wie beispielsweise Schlaganfälle) verursacht werden.
Symptome
- Probleme bei der räumlichen Wahrnehmung
- Einschränkungen in der Objektwahrnehmung
- Schwierigkeiten bei der Erkennung von Objekten
Diagnose
Die Diagnosestellung erfolgt durch eine präzise neurologische Untersuchung und Bildgebung des Gehirns.