Anisakiasis
Synonym: Heringswurmerkrankung
Definition
Unter einer Anisakiasis versteht man eine Infestation durch Anisakis-Spezies sowie andere Spulwurmgattungen.
Pathogenese
Die Verursacher der Anisakiasis finden sich in Meeressäugetieren wie z. B. Delphinen oder Walen. Nachdem die Larven Seefische befallen und sich in deren Bauchlappen eingenistet haben, kann der Verzehr von betroffenen, rohen Seefischen zur Infestation führen.
Die Anisakis-Spezies bohren sich in die Darmwände. Die Ausbildung von entzündlichen Granulomen wird gefolgt vom Untergang der Parasiten.
Klinik
Die Ausbildung der entzündlichen Granulome führt zu gastrointestinalen Beschwerden. Darmperforationen sind selten, jedoch nicht ausgeschlossen. Fehldiagnosen sind möglich.
Nachweis
In der Regel wird die Diagnose anhand einer Gastroskopie gestellt, bei der die in der Darmwand steckenden Würmer auffallen. Die Ausbildung von Antikörpern kann erst in einem fortgeschrittenen Krankheitsstadium zur Sicherung der Diagnose dienen.
Therapie
Die Anisakiasis wird mit Thiabendazol oder operativ behandelt.
Prophylaxe
Fische aus Süßwasser sowie gegarte Seefische können ohne Bedenken verzehrt werden. Die Fisch-Hygieneverordnung sieht eine Entfernung der Bauchlappen sowie ein Einfrieren von Heringen über 24 Stunden bei -20° Celsius vor, sodass auch dieser Fisch ohne Bedenken gegessen werden kann.
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