Abbe-Limit
Synonyme: Abbe-Limitation, Abbe'sche Beugungsgrenze, Abbe'sche Auflösungsgrenze
Englisch: Abbes diffraction limit
Definition
Das Abbe-Limit beschreibt die physikalische Begrenzung der maximalen Auflösung, die ein Lichtmikroskop nicht überschreiten kann. Demnach können Objekte, die kleiner als 200 nm sind, von klassischen Lichtmikroskopen nicht abgebildet werden. Das entspricht der Hälfte der Wellenlänge von blauem Licht.
Hintergrund
Die Limitation wurde von Ernst Abbe, einem deutschen Physiker und Optiker des späten 19. Jahrhunderts, formuliert. Abbe erkannte, dass man Objekte nur bis zu einer bestimmten Größe deutlich voneinander unterscheiden kann, unabhängig von der Qualität des Mikroskops oder der Linse. Das Abbe-Limit bleibt auch über 100 Jahre später nach seiner Postulierung physikalisch gültig. Allerdings konnte der Physiker Stefan Hell im Jahr 1994 mit der STED-Mikroskopie zeigen, dass es möglich ist, mithilfe von Lasern eine höhere Auflösung zu erreichen. Durch die STED-Technik und das später entwickelte PALM/STORM erreichen Lichtmikroskope in der Praxis eine Trennschärfe von etwa 20 bis 30 nm – etwa zehnmal besser als das Abbe-Limit. Für ihre Beiträge wurden Stefan Hell, Eric Betzig und William E. Moerner im Jahr 2014 mit dem Nobelpreis für Chemie ausgezeichnet.
Literatur
- max-wissen.de – Abbe-Limit, abgerufen am 09.01.2024
- Wilay Analytical Science – Das Abbe-Limit überwinden, abgerufen am 09.01.2024
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