Andes-Virus
Akronym: ANDV
Definition
Das Andes-Virus gehört zur Gruppe der Hantaviren.
Hintergrund
Das Andes-Virus wurde erst 1998 in Südamerika entdeckt. Es ist das Virus im Genus der Hantaviren mit der bisher höchsten Letalität beim Menschen (bis zu 50%).
Biologischer Vektor
Prinzipieller Wirt des Andes-Virus ist eine Zwergreisratten Art (Oligoryzomys longicaudatus), deren Vertreter, wie alle prinzipiellen Wirte von Hantaviren, persistent apathogen mit dem Virus infiziert sein können.
Verbreitung und Übertragung
Das Andes-Virus ist das einzige Virus unter den Hantaviren, für das neben den für das Genus herkömmlichen Infektionswegen, wie die (Inhalation von mit Nagerausscheidungen kontaminiertem Staub, seltener durch Tierbiss), eine Mensch zu Mensch Übertragung nachgewiesen werden konnte.
Klassifizierung nach Schutzstufen
Aufgrund der hohen Letalität und der fehlenden direkten Therapiemöglichkeiten wird das Andes-Virus in einigen Ländern zu Recht in die höchste Schutzstufe für biologische Agenzien (Schutzstufe 4) eingruppiert. In Deutschland darf das Virus momentan noch in der Schutzstufe 3 aufbewahrt und erforscht werden.