Biogenes Amin
von altgriechisch: bios - Leben, genesis - Entstehung
Englisch: biogenic amine
Definition
Als biogene Amine bezeichnet man häufig basische Moleküle, die eine (Monoamin) oder mehrere (Polyamine) Aminogruppen als funktionelle Gruppen tragen.
Vorkommen
Sie kommen unter physiologischen Bedingungen im tierischen Organismus vor und haben vielfältige Funktionen; sie fungieren als Neurotransmitter, Cofaktoren oder Hormone.
Abbau
Der Abbau der biogenen Amine erfolgt durch die Monoaminoxidase (MAO) bzw. die Diaminoxidase (DAO). Im Gegensatz zur MAO, die Substrate mit nur einer Aminogruppe abbaut, baut die DAO Substrate ab, die zwei basische Gruppen besitzen. Beim Abbau entsteht das Aldehyd des biogenen Amins unter Abspaltung von Ammoniak. Das Aldehyd kann anschließend zu einer Säure oder zu einem Alkohol verstoffwechselt werden.
Wichtige Vertreter
Wichtige biogene Amine des Menschen sind im Folgenden aufgeführt:
- Katecholamine: Neurotransmitter und Hormone des Nebennierenmarks
- Carnitin: Fettsäuretransporter durch die Membran der Mitochondrien
- Melatonin: Hormon der Epiphyse
- Histamin: Gewebshormon und Neurotransmitter
- Serotonin: Neurotransmitter
- Spermin und Spermidin: Geruchsbestimmende Bestandteile des Ejakulats
- Fäulnisbasen: Entstehung beim bakteriellen Abbau von Aminosäuren
um diese Funktion zu nutzen.