Anti-TPO
Voller Name: Thyreoperoxidase-Antikörper
Synonyme: Schilddrüsenperoxidase-Antikörper, TPO-AK
Definition
Anti-TPO oder auch TPO-AK ("Thyreoperoxidase-Antikörper") ist ein Autoantikörper gegen das Enzym Schilddrüsenperoxidase. Er gehört zu den Schilddrüsenantikörpern.
Hintergrund
Die Schilddrüsenperoxidase, oder auch thyreoidale Peroxidase (TPO), ist ein zentrales Enzym in der Synthese der Schilddrüsenhormone. Sie ist Bestandteil der Schilddrüsenmikrosomen, die als intregrale Membranproteine in der apikalen Plasmamembran lokalisiert sind. Die Antikörperbildung gegen die Thyreoperoxidase ist bisher (2021) nicht gänzlich geklärt.
Von den TPO-Antikörpern werden die mikrosomalen Antikörper (MAK) unterschieden. Diese Antikörper richten sich gegen mehrere Proteine aus der mikrosomalen Fraktion und sind daher weniger spezifisch.
Labormedizin
Material
Für die Bestimmung der Konzentration an TPO-Antikörpern im Blut wird 1 ml Serum benötigt.
Referenzbereich
Wert | Interpretation |
---|---|
< 80 U/ml | negativ |
80 bis 150 U/ml | grenzwertig |
> 150 U/ml | positiv |
Der Referenzbereich ist methodenabhängig und sollte dem jeweiligen Befundausdruck entnommen werden.
Erhöhte Werte
In folgenden Fällen lassen sich die TPO-Antikörper nachweisen:
- Hashimoto-Thyreoiditis: 60 bis 90% der Fälle
- Primäres Myxödem: 40 bis 70% der Fälle
- Morbus Basedow: 60 bis 70% der Fälle
- Postpartale Thyreoiditis: 50 bis 70% der Fälle
- Zytokininduzierte Thyreoiditis: 30 bis 40% der Fälle
- Subakute Thyreoiditis de Quervain: < 5% der Fälle
- Autonomie der Schilddrüse: ca. 5% der Fälle
- Normalpersonen, euthyreote Struma: ca. 5% der Fälle
Da ein positiver Befund bei 5% der Normalbevölkerung vorkommt, ist dies kein Beweis für das Vorliegen einer Autoimmunerkrankung. Der Antikörpernachweis sollte nur im Zusammenhang mit einer weiterführenden Diagnostik (Bestimmung weiterer Schilddrüsenhormone, Sonographie, Schilddrüsenszintigraphie) bewertet werden.
Literatur
- Laborlexikon.de; abgerufen am 27.04.2021
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