Serum-Transferrin
Definition
Serum-Transferrin ist ein wichtiger Parameter in der Labordiagnostik von Störungen des Eisenstoffwechsels. Gemessen wird die Konzentration von Transferrin im Blutserum.
Aussagefähigkeit
Der Wert ist für sich genommen wenig aussagekräftig, da er auf einen Eisenmangel erst bei erschöpften Eisenreserven des Körpers reagiert. Daher wird er in der Regel zusammen mit Serum-Ferritin und Serum-Eisen bestimmt. Serum-Transferrin gehört zu den Anti-Akute-Phase-Proteinen und ist bei Entzündungsreaktionen vermindert.
Ein vom Serum-Transferrin abgeleiteter Wert ist die Transferrin-Sättigung (TfS).
Material
Zur Bestimmung des Serum-Transferrin wird 1 ml Serum benötigt.
Referenzbereich
Das Serum-Transferrin kann turbidimetrisch oder nephelometrisch bestimmt werden. Je nach angewandtem Verfahren ergeben sich folgende Referenzwerte für Erwachsene:
- turbidimetrisch: 200 bis 400 mg/dl
- nephelometrisch: 212 bis 360 mg/dl
Für Kinder gelten folgende altersabhängigen Referenzwerte:
Alter | Norm |
---|---|
bis 2 Wochen | 158 bis 268 mg/dl |
bis 6 Monate | 202 bis 302 mg/dl |
bis 1 Jahr | 261 bis 353 mg/dl |
bis 14 Jahre | 240 bis 360 mg/dl |
Die Referenzbereiche variieren labor- und methodenspezifisch und sollten dem jeweiligen Befundausdruck entnommen werden.
Erhöhte Werte
In folgenden Fällen kann das Serum-Transferrin erhöht sein:
- Eisenmangelanämie
- Schwangerschaft
- Medikamenten (u.a. Schilddrüsenhormone, Kontrazeptiva, Östrogene)
- Akuter Hepatitis
- Paraprotein mit Spezifität für Transferrin (selten, Ursache ist vermutlich verlängerte Halbwertszeit von Serum-Transferrin)
Erniedrigte Werte
Das Serum-Transferrin ist erniedrigt bei:
- Infektionen (mit Ausnahme der akuten Hepatitis)
- Tumorerkrankungen
- Leberzirrhose
- enteralen oder renalen Proteinverlusten (z.B. nephrotischem Syndrom)
- kongenitaler Atransferrinämie (sehr selten)
- Eisensupplementation
- Eisenüberladung (z.B. Hämochromatose)
- Hämoglobinopathien
Literatur
- Laborlexikon.de; abgerufen am 19.05.2021
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