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Riechepithel

(Weitergeleitet von Riechschleimhaut)

Synonyme: Riechschleimhaut, Epithelium olfactorium
Englisch: olfactory mucosa, olfactory epithelium

1. Definition

Das Riechepithel ist ein auf die Sinneswahrnehmung von Gerüchen spezialisiertes Gewebe, das sich nur in der Regio olfactoria der Nasenschleimhaut im Bereich des Nasendachs befindet.

2. Histologie

Das Riechepithel ist ein mehrreihiges Epithel, das aus drei verschiedenen Zelltypen besteht:

Als vierter Zelltyp wird von einigen Autoren die Mikrovillizelle (Epitheliocytus microvillaris) angeführt. Auf 10-20 Riechzellen findet man ca. 1 Mikrovillizelle. Ihre Funktion ist zur Zeit (2016) noch unklar.

Das Riechepithel weist eine Dicke von etwa 45-70 µm auf und überragt dadurch das respiratorische Epithel geringfügig. Es imponiert als etwa 2-3 Quadratzentimeter großes, gelblich-braun pigmentiertes Areal in der Nasenschleimhaut der oberen Nasenmuschel und des ihr gegenüberliegenden Nasenseptums. Es enthält ca. 10-12 Millionen Sinneszellen, deren Axone als marklose Fila olfactoria zum Bulbus olfactorius, einem vorgelagerten Gehirnanteil, ziehen. Die Riechschleimhaut ist mit serösen Drüsen versehen, den Glandulae olfactoriae.

2.1. Stützzellen

Bei den Stützzellen handelt es sich um Epithelzellen, die das Riechepithel zur Nasenhöhle hin begrenzen. Sie stellen den größten Anteil des Riechepithels. Ihre Grundform ist ziegelsteinartig, die Zellkerne liegen nahezu in einer Ebene. Zur Nasenhöhle hin weisen die Stützzellen einen dichten Bürstensaum aus Mikrovilli auf. Die Stützzellen sind für die Gewebestatik und den Metabolismus des Riechepithels verantwortlich. Darüber hinaus bilden sie per Exozytose Schleim, der in das Nasenlumen abgegeben wird.

2.2. Riechzellen

Die eigentliche Geruchswahrnehmung erfolgt durch die Riechzelle. Bei den Riechzellen handelt es sich um primäre, bipolare Neurone, deren Zellkerne in der Regel in der Mitte des Epithels anzutreffen sind. Die Nervenzellfortsätze (Axone) der Riechzellen werden in der Submukosa gebündelt. Die dendritischen Fortsätze der Riechzellen enden in einer kolbenförmigen Auftreibung. Sie schwimmen in einem mukösen Sekret, das von den Bowman'schen Drüsen gebildet wird. Hier findet man Kinozilien, in deren Zellmembranen die eigentlichen Träger der Geruchswahrnehmung eingelagert sind. Bei diesen Duftstoffrezeptoren handelt es sich um G-Protein gekoppelte Rezeptorproteine.

2.3. Basalzellen

Unterhalb der Stützzellen und Riechzellen findet man in der Nähe der Basalmembran die Basalzellen. Sie sind das Stammzellreservoir der Riechzellen, die nach etwa 60 Tagen absterben und dann durch neue Zellen ersetzt werden müssen. In keinem anderen Teil des Nervensystems werden beim Menschen ausgreifte Nervenzellen durch undifferenzierte Stammzellen ersetzt.

3. Klinik

Das Riechepithel kann durch Toxine oder Traumen geschädigt werden. Durch seine hohe Regenerationsfähigkeit erholt sich das Epithel in der Regel schnell. Bei einer stärkeren Schädigung kann es zu einem teilweisen (Hyposmie) oder vollständigen Verlust (Anosmie) der Geruchswahrnehmung kommen.

4. Podcast

FlexTalk - Muschelsuche in der Höhle: Die Nase
FlexTalk - Muschelsuche in der Höhle: Die Nase

5. Bildquelle

  • Bildquelle Podcast: © Diana Polekhina / Unsplash

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10.04.2024, 14:16
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