Resistance
Synonyme: Atemwegswiderstand, Strömungswiderstand der Atemwege
Definition
Unter dem Begriff Resistance oder Atemwegswiderstand versteht man den Strömungswiderstand in den Atemwegen bei der Atmung, der besonders bei der Exspiration wirksam wird.
Hintergrund
Die Resistance ist einer der wichtigsten Parameter der Lungenfunktion, mit dem vor allem Obstruktionen in den größeren Atemwegen erfasst werden. Die Resistance zeigt einen zirkadianen Rhythmus: Am frühen Nachmittag und in den frühen Morgenstunden ist sie am höchsten.
Die Resistance ist Teil des viskösen Atemwiderstandes (Viscance).
Messung
Die Resistance kann mit offenen oder geschlossenen Messgeräten bestimmt werden. Die exaktesten Messwerte liefert die in geschlossenen Kabinen durchgeführte Bodyplethysmographie. Die obere Normgrenze der totalen Resistance (Rt) liegt bei 0,35 kPa/l/s.
Die Resistance kann beschrieben werden als
- R = Δp/V/t [cmH2O/l/s]
Bei einem gesunden Erwachsenen liegt sie in etwa zwischen 0,05 bis 1,5 cm H2O/l/s bzw. 0,15 bis 0,22 kPa/l/s.[1]
Abhängigkeiten
Nach dem Hagen-Poiseuille-Gesetz nimmt der Strömungswiderstand bei Abnahme des Radius eines Rohrs zu. Durch die starke Aufzweigung der luftleitenden Systeme und die daraus resultierende Zunahme des Gesamtdurchmessers liegen dennoch 40% der Gesamtresistance in den großen Bronchien, besonders in den Segmentbronchien, und nur 20% in den kleinen Bronchien. Die restlichen 40% liegen in den obersten luftleitenden Abschnitten.
Regulation
Die Resistance der Lunge wird durch die Bronchialmuskulatur und die elastischen Fasern der Lunge beeinflusst, welche die unteren Luftwege offen halten. Eine Rarefizierung dieser Fasern führt zum Kollaps der kleinen Atemwege und damit zu einer Erhöhung der Resistance. Der Tonus der Bronchialmuskulatur unterliegt der Regulation durch das vegetative Nervensystem. Eine Aktivierung der Beta-2-Rezeptoren des Sympathikus verringert die Resistance, die Aktivierung des Parasympathikus erhöht den Atemwegswiderstand.
Literatur
- ↑ Haber P: Lungenfunktion und Spiroergometrie. 3. Auflage, 2013. Springer Verlag