Interferon
von lateinisch: interferre - eingreifen, sich einmischen
Definition
Interferone, kurz IFN, sind Zytokine mit immunmodulierender Wirkung, die von verschiedenen Körperzellen gebildet werden und protektiv bei viralen Infektionen und neoplastischen Erkrankungen wirken.
Typen
Es werden mehrere Interferone unterschieden, die jeweils von verschiedenen Zelltypen gebildet und in zwei Klassen eingeteilt werden:
- Typ-I-Interferone
- Interferon-alpha (IFN-α) - wird von Monozyten gebildet und von verschiedenen IFNA-Genen codiert.
- Interferon-beta (IFN-β) - wird von Fibroblasten exprimiert und vom IFNB1-Gen codiert
- Interferon-kappa (IFN-κ) - wird von Keratinozyten gebildet und vom IFNK-Gen codiert
- Interferon-epsilon (IFN-ε) - vom IFNE1-Gen codiert
- Interferon-omega (IFN-ω) - vom IFNW-Gen codiert
- Typ-II-Interferone
- Interferon-gamma (IFN-γ) - gebildet von NK-Zellen sowie CD8-positiven zytotoxischen T-Zellen und CD4-positiven TH1-Zellen nach Kontakt mit antigenpräsentierenden Makrophagen.
Eigenschaften
Interferone können in Zellen die Synthese von antiviral wirksamen Proteinen induzieren. Darüberhinaus werden unter dem Einfluss von Interferon in infizierten bzw. neoplastischen Zellen vermehrt MHC-Moleküle der Klasse I gebildet, die eine bessere Erkennung durch zytotoxische T-Lymphozyten und NK-Zellen erlauben.
Therapeutischer Einsatz
Gentechnisch rekombinant hergestelltes Interferon wird zur Therapie verschiedener Erkrankungen eingesetzt, unter anderem: