Hyaluronidase
Englisch: hyaluronidase
Definition
Hyaluronidasen sind eine Gruppe von Enzymen, die Hyaluronsäure spalten.
Hintergrund
Durch die Hydrolyse der Hyaluronsäure erhöht Hyaluronidase die Permeabilität des Gewebes. Diese Eigenschaft wird zum Beispiel von Hyaluronidase-produzierenden Bakterien (z.B. Streptococcus pyogenes) genutzt, um ihre Ausbreitung im Gewebe zu beschleunigen. Typisches Krankheitsbild ist das Erysipel.
Die Hyaluronidase PH-20 kommt im Akrosom von Spermien vor und löst gemeinsam mit anderen Enzymen die Interzellularsubstanz und Zellkontakte der Corona radiata auf. Sie erleichtert damit das Eindringen des Spermiums in die Eizelle.
Hyaluronidase wird in der Medizin zum Beispiel therapeutisch eingesetzt, um den Abbau von Extravasaten zu beschleunigen.
Einteilung
| Protein | Spezies | Gen |
|---|---|---|
| Hyaluronidase 1 | Mensch | HYAL1 |
| Hyaluronidase 2 | Mensch | HYAL2 |
| Hyaluronidase 3 | Mensch | HYAL3 |
| Hyaluronidase 4 | Mensch | HYAL4 |
| Hyaluronidase PH-20 | Mensch | SPAM1 |
| Hyaluronat-3-glycanohydrolase, Hyaluronoglucuronidase | Tiere, Viren, Bakterien | |
| Hyaluronat-4-glycanohydrolase | Tiere, Viren, Bakterien | |
| Hyaluronat-Lyase (Mucinase) | Bakterien |
Klinik
Die Bildung von Hyaluronidasen wird von den Schilddrüsenhormonen T3 und T4 induziert. Bei einer Schilddrüsenunterfunktion können sich durch die mangelnde Induktion Myxödeme bilden.