Hämatopoetische Stammzelle
Synonym: Hämozytoblast
Englisch: haematopoietic stem cells
Definition
Als hämatopoetische Stammzellen, kurz HSC, bezeichnet man die Stammzellen, aus denen sich durch Zellteilung und zunehmende Differenzierung die Blutzellen (z.B. die Erythrozyten) entwickeln.
Einteilung
Man unterscheidet folgende Arten hämatopoetischer Stammzellen (HS):
- multipotente HS: Aus ihnen können sich alle Blutzellen entwickeln
- oligopotente HS: Aus ihnen entwickeln sich mehrere Zellreihen
- bipotente HS: Aus ihnen entwickeln sich zwei Zellreihen
- unipotente HS: Aus ihnen entwickelt sich nur eine einzige Zellreihe
Multipotente hämatopoetische Stammzelle
Aus der multipotenten hämatopoetischen Stammzelle (MHS) entwickeln sich alle Reihen der myeloischen und lymphatischen Hämatopoese. Sie ist sozusagen die "Urzelle" der Blutbildung.
Oligopotente hämatopoetische Stammzellen
Aus den multipotenten hämatopoetischen Stammzellen entwickeln sich unter dem Einfluss von Zytokinen oligopotente hämatopoetische Stammzellen. Sie differenzieren sich zu bi- oder unipotenten Stammzellen weiter. Zu ihnen gehören:
- Myeloische Stammzelle (CMP bzw. CFU-GEMM)
- Lymphoide Stammzelle (CLP bzw. CFU-LSC)
Bi- und unipotente hämatopoetische Stammzellen
Die oligopotenten hämatopoetischen Stammzellen entwickeln sich zu bi- (b) und unipotenten (u) Stammzellen, aus denen sich die dann die morphologisch unterscheidbaren Vorstufen ("Blasten") der verschiedenen Blutzellreihen bilden. Zu ihnen gehören:
Myeloische Stammzellen
Es ist in der Literatur umstritten, ob CFU-Eo und CFU-Baso direkt von der myeloischen Stammzelle abstammen oder Abkömmlinge von CFU-GM sind.
Lymphoide Stammzellen
- CFU-L
- Pro-B-Zellen (u)
- Pro-T-Zellen (u)
- Pro-NK-Zellen (u)