Granulozyt
Synonym: polymorphkerniger Leukozyt
Englisch: granulocyte, polymorphonuclear leukocytes (PMN, PML)
Definition
Granulozyten gehören zur Gruppe der weißen Blutkörperchen (Leukozyten) und sind Teil der zellulären Immunabwehr.
Einteilung
Nach ihrer mikroskopischen Morphologie und dem Färbeverhalten kann man verschiedene Formen von Granulozyten unterscheiden.
- Neutrophile Granulozyten
- Jugendliche (neutrophile) Granulozyten
- Stabkernige (neutrophile) Granulozyten: 0% bis 5%
- Segmentkernige (neutrophile) Granulozyten: 35 bis 75%
- Eosinophile Granulozyten: 2 bis 5%
- Basophile Granulozyten: 0 bis 2%
Die Prozentangaben entsprechen den Normwerten im Differentialblutbild.
Physiologie
Die Bildung der Granulozyten erfolgt im Knochenmark aus multipotenten Vorläuferzellen. Granulozyten sind zur aktiven Migration fähig und greifen Krankheitserreger an, um sie unschädlich zu machen. Infektionen, Vergiftungen und Allergien bewirken daher einen Anstieg der Granulozytenwerte.
Klinik
Finden im Körper bakterielle Infektionen statt, erhöhen sich vor allem die Werte der stabkernigen neutrophilen Granulozyten. Man spricht von einer neutrophilen Granulozytose oder "Neutrophilie".
Zu Beginn einer Infektion und bei Knochenmarksschäden können die Granulozytenwerte erniedrigt sein. Diesen Zustand bezeichnet man als Granulozytopenie. Bei einer Granulozytopenie ist die Abwehrbereitschaft des Körpers deutlich herabgesetzt, was sich durch eine gesteigerte Infektanfälligkeit äußert.
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