Eosinophiles Granulom
Synonym: eosinophilic granuloma
Definition
Als Eosinophiles Granulom bezeichnet man solitäre tumorartige, osteolytische Läsionen. Eosinophile Granulome gehören zur Gruppe der Langerhans-Histiozytosen, die früher auch als Histiozytose X bezeichnet wurden.
Lokalisation
Das eosinophile Granulom tritt bevorzugt in Schädelknochen (insbesondere Felsenbein), Mandibula, Wirbelsäule, Rippen und Diaphysen von Röhrenknochen auf.
Pathogenese
Das Granulom wächst den Knochen zerstörend und ausbreitend. Osteolytische Bezirke werden mit einem Granulationsgewebe aufgefüllt, welches unter anderem eine hohe Zahl eosinophiler Granulozyten enthält.
Klinik
Bei schnell wachsenden Tumoren können Schmerzen, lokale Schwellungen, Hauterwärmungen und Frakturen als Folge der ausgedünnten Kortikalis entstehen. Ist ein Wirbelkörper befallen, so kann der Tumor zu dessen Abflachung führen (= Vertebra plana).
Diagnose
Die Verdachtsdiagnose ergibt sich durch CT-Aufnahmen betroffener Bezirke. Eine sichere Diagnose ist nur durch Entnahme und immunhistochemische Untersuchung einer Probe durch den Pathologen möglich. Dabei stützt sich die definitve Diagnose auf den Nachweis der Oberflächenantigene S100, CD68 und CD1a.
Therapie
Meist ist keine Therapie notwendig. Bei Beschwerden kommen Operation, Bestrahlung oder Chemotherapie in Betracht. Operativ erfolgt eine Kürettage mit kompletter Herdsanierung.