Cholangiographie
Englisch: cholangiography
1. Definition
Als Cholangiographie bezeichnet man die röntgenologische Darstellung der Gallengänge unter Verwendung eines röntgendichten Kontrastmittels.
2. Formen
In Abhängigkeit der Applikationsform des Kontrastmittels unterscheidet man unterschiedliche Verfahren der Cholangiographie:
- intravenöse Cholangiographie: Die i.v.- Cholangiographie ist das einzig nicht-invasive Untersuchungsverfahren zur Darstellung der Gallengänge. Hierbei wird vor der Röntgendurchleuchtung ein lebergängiges Kontrastmittel in eine Armvene injiziert.
- endoskopisch retrograde Cholangiographie (ERCP): Mit Hilfe eines Gastroskopes wird über die Mündungsstelle des Ductus choledochus im Dünndarm (Papilla vateri) eine dünne Sonde zur Kontrastmittelapplikation retrograd in den Gallengang vorgeschoben.
- perkutane transhepatische Cholangiographie (PTC): Unter Ultraschallkontrolle wird ein intrahepatischer Gallengang punktiert und das Kontrastmittel über die Punktionsnadel injiziert. Das Verfahren findet insbesondere dann Anwendung, wenn eine Kontraindikation für eine ERCP besteht.
- laparoskopische Cholangiographie: Die mittels Cholangiographiezange durchgeführte Cholangiographie ermöglicht die orientierende intraoperative Darstellung der Gallengänge.
3. Indikation
Ausgenommen der intraoperativen Cholangiographie wird die röntgenologische Darstellung der Gallengänge
- zur Diagnose von Gallenwegserkrankungen
- zur Abklärung einer Cholestase
- Verschlussikterus durch Gallekonkremente
- Pankreaskarzinom
eingesetzt.
Fachgebiete:
Diagnostik