Borrelia recurrentis
Englisch: Borrelia recurrentis
Definition
Borrelia recurrentis ist ein Bakterium der Spezies Borrelia. Es ist der Erreger des epidemischen Rückfallfiebers (Läuserückfallfieber).
Morphologie
Borrelia recurrentis ist - wie andere Spirochäten - ein sehr beweglichess, schrauben- bzw. spiralförmiges Bakterium. Der Erreger verfügt über wenige, relativ große Windungen. In vitro-Studien weisen darauf hin, dass Borrelien in der Lage sind, ihre Gestalt zu ändern und unter bestimmten Bedingungen eine Kugelform anzunehmen.
Die Zellwand der Borrelien weist eine hohe Antigenvariabilität auf, da sich die Antigene von Generation zu Generation ändern. Das macht es dem menschlichen Immunsystem schwer, wirksame Antikörper gegen den Erreger zu bilden.
Übertragung
Für Borrelia recurrentis ist der Mensch der einzige Wirt. Der Erreger wird von Kleiderläusen (Pediculus humanus) von Mensch zu Mensch übertragen. Die Läuse infizieren sich, indem sie infiziertes Blut saugen. Die Infektion eines neuen Wirts erfolgt, wenn Körperflüssigkeit der Laus - z.B. beim Kratzen und Zerquetschen des Insekts - in eine kleine Hautwunde gelangt. Über Blut und Lymphe gelangen die Borrelien dann in andere Organe. Dort vermehren sie sich und rufen das typische Krankheitsbild des Läuserückfallfiebers hervor.
Nachweis
Der Erregernachweis erfolgt molekularbiologisch durch die Polymerase-Kettenreaktion (PCR) oder mikroskopisch im Patientenblut. Das Präparat wird dazu mittels Giemsa- oder Wright-Färbung eingefärbt. Lebende Erreger können mittels der Dunkelfeld- oder Phasenkontrastmikroskopie nachgewiesen werden.
Kultivierung
Wie bei vielen anderen Borrelien-Arten ist auch die Anzucht von Borrelia recurrentis schwierig und als Nachweis unzuverlässig. Der Erreger lässt sich in vitro auf speziellen Nährmedien (BSK-II) kultivieren, benötigt aber unter Umständen eine Bebrütung von bis zu 4 Wochen. Ein Schwierigkeit ist zudem die Isolation der Erreger aus Körperflüssigkeiten (Blut), die nur in ca. 10-20% der Fälle gelingt.
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