Blutbild
Synonym: Hämogramm
Englisch: h(a)emogram, blood count
Definition
Das Blutbild ist eine Untersuchungsmethode aus der Labormedizin, bei der mikroskopisch oder photometrisch die quantitative Verteilung der Blutzellen und die Hämoglobinkonzentration bestimmt wird. Darüber hinaus gibt das Blutbild Auskunft über die Zellmorphologie und das Vorhandensein irregulärer Zellen (z.B. Vorläuferzellen).
Hintergrund
Die Bestimmung des Blutbildes erfolgt heute überwiegend durch automatische Hämatologiegeräte, z.B. mit Hilfe der Durchflusszytometrie. Die Bewertung des Blutbilds ermöglicht die Diagnose verschiedenster Erkrankungen.
Umgangssprachlich wird der Begriff "Blutbild" gelegentlich auch als Synonym für Laborwerte im Allgemeinen benutzt.
Einteilung
Der diagnostische Umfang eines Blutbilds ist abhängig von der klinischen Fragestellung. Man unterscheidet:
- Kleines Blutbild
- Differentialblutbild
- Großes Blutbild (Kombination aus 1 und 2)
Weitere Parameter
Hämatologiegeräte können verschiedene weitere Parameter messen, die nicht ohne Weiteres in die historische Einteilung "kleines" oder "großes" Blutbild passen, z.B.
- Erythrozytenmorphologie
- Erythrozytenverteilungsbreite (EVB)
- Erythrozytogramm
- M/H-Quotient (Quotient mikrozytäre durch hypochrome Erythrozyten)
- Price-Jones-Kurve
- Sog. Thrombozyten-Indizes
- Retikulozyten
- Retikulozytenzahl (pro Volumeneinheit oder als prozentualer Anteil der Erythrozytenzahl)
- Retikulozyten-Index / Retikulozytenproduktionsindex
- Retikulozytenreifeindex
- Mittlere Hämoglobinmenge der Retikulozyten als Parameter der aktuellen Eisenversorgung der Hämotopoese
- Normoblasten
Pathologie
Treten im Blutbild unreife neutrophile Granulozyten auf, spricht man von einer Linksverschiebung. Die Ausschwemmung von Vorläuferzellen der Hämatopoese in das Blut führt zu einem leukoerythroblastischen Blutbild.
siehe auch: Differentialblutbild, Kleines Blutbild, Großes Blutbild
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